Gülle - das steckt drin


Gülle - ein wertvoller Rohstoff


Gülle - Was ist das eigentlich?

Gülle besteht zu 95 % aus Wasser mit darin gelösten Nährstoffen, Mineralstoffen und organischen Substanzen. Gülle enthält hauptsächlich die Stoffe Stickstoff (N), Phosphat (P2O5) oder Kalium (K2O). Diese stellen wichtige Nährstoffe für die Pflanzen dar. Der unangenehme Geruch bei der Ausbringung entsteht durch die in der Gülle enthaltenen Gase.

 



Wieso setzen wir Gülle ein?

Durch negative Berichterstattungen in den Medien herrscht in der Bevölkerung mittlerweile immer häufiger die Meinung vor, dass wir Landwirte die Gülle nur aufs Feld bringen um diese zu entsorgen. Das stimmt nicht – ganz im Gegenteil. Wir sehen die Gülle als wichtigen Bestandteil moderner Landwirtschaft. Die in der Gülle enthaltenen Nährstoffe ernähren die Pflanzen und sorgen letztlich für eine bessere Bodenqualität. Hierfür muss diese jedoch richtig eingesetzt werden. Dabei spielen zahlreiche Faktoren, wie beispielsweise das Wetter oder die Methode eine Rolle.

 

 



So bringen wir die Gülle aus

Seit dem Jahr 2018 testen wir verschiedene moderne Methoden, wie Schlepp- oder Injektionsmaschinen zur Gülleausbringung. Mit diesen Techniken lässt sich die Gülle noch exakter verteilen und der Kontakt mit der Luft wird reduziert. Injektionsmaschinen legen beispielsweise ein „Güllepolster“ unter die Saat, um dieser optimale Startbedingungen zu bieten. Die Investitionskosten für solche Maschinen liegen jedoch im unteren sechsstelligen Bereich. Daher möchten wir diese zunächst mit Lohnunternehmen testen, um schließlich die optimale Lösung für unseren Betrieb zu finden.

 



Die Güllegrube

Um die Nährstoffe der Gülle sinnvoll zu nutzen, sollte diese zeitgerecht ausgebracht werden. Das heißt nur zu Zeiten, in denen die Pflanzen Nährstoffe brauchen und aufnehmen können. Da Gülle aber täglich anfällt, bedarf es entsprechender Lagerkapazität. Dafür haben wir uns im Jahr 2018 für den Bau einer zusätzlichen Güllegrube entschlossen. Aus rein wirtschaftlicher Sicht war dieser Schritt für uns nicht nötig, jedoch verstehen wir darin unseren Beitrag zum aktiven Gewässerschutz. Mit der neuen Güllegrube sind wir in der Lage die in unserem Betrieb anfallende Gülle aus der Schweinehaltung und der Biogasproduktion bis zu neun Monate lagern zu können. Auf der Güllegrube bildet sich nach einer kurzen Zeit die sogenannte Schwimmschicht - eine nahezu feste Oberfläche aus Stroh und weiteren festen Bestandteilen der Gülle. Dadurch wird die Geruchsbelästigung sehr gering gehalten.

 


Gülleausbringung in der Praxis


Hier eine kleine Galerie zur Ausbringung der Gülle im Jahr 2019. Hier haben wir am Karsamstag zusammen mit dem Lohnunternehmen Büttner-Ökoservice unsere Gülle ausgebracht. In diesem Jahr setzten wir erstmals auf die sogenannte Streifenbearbeitung im Mais. Dabei wird zunächst ein Güllepolster in 15 cm Tiefe angelegt und anschließend der Mais auf dem entsprechenden streifen gesät. Dadurch soll der Mais tiefer wurzeln und die meisten Nährstoffe direkt aus der Gülle erhalten - eine sehr moderne Methode der Gülleausbringung. Über die Ergebnisse dieser Ausbringvariante werden wir euch im Herbst berichten.