Die Grundpfeiler des integrierten Pflanzenbaus


Das bedeutet integrierter Pflanzenbau


Ein zentrales Element moderner Landwirtschaft stellt der integrierte Pflanzenbau dar. Hier werden alle biologischen, biotechnischen, züchterischen, anbautechnischen und kulturtechnischen Maßnahmen genutzt, um letztlich den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel auf das notwendige Maß zu reduzieren. Dabei arbeiten wir stets nach dem Prinzip:

 „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“.

 


Integrierter Pflanzenbau detailiert erläutert


Vorbeugende Maßnahmen

Als eine von vielen vorbeugenden Maßnahmen des integrierten Pflanzenbaus stellen wir an dieser Stelle die Fruchtfolge vor. Das bedeutet, dass der Anbau von Halm- und Blattfrüchten auf jedem Feld jährlich wechselt. Dadurch kann das Auftreten von Schädlingen, Krankheiten und Unkräutern begrenzt werden. Ein weiterer Vorteil des Wechsels von Halm- und Blattfrüchten ist die einfachere Bekämpfung von Ungräsern und Unkräutern.

 

 



Anbautechnische Maßnahmen

Unter anbautechnische Maßnahmen sei zu erwähnen, dass wir unsere Bodenbearbeitung so ausrichten, dass verschiedene Schädlinge und Pilzkrankheiten vorab mechanisch bekämpft werden. Nach der Maisernte kommen beispielsweise Mulchgerät und Pflug zum Einsatz. Dadurch wird der Überlebensraum des Maiszünslers (Schädling im Mais) zerstört und die Ausbreitung von Fusarium (Pilzkrankheit des Weizens) reduziert.  
Unmittelbar nach der Getreideernte werden die Stoppel mit der Scheibenegge bearbeitet, um ein erneutes Aufkeimen des ausgefallenen Getreides, von Unkräutern und Ungräsern zu beschleunigen. Dieser Bewuchs kann dann mit Hilfe des Grubbers mechanisch bekämpft werden, bevor die neue Frucht gesät wird. Somit werden Ungräser, Unkräuter und Krankheiten vorbeugend bekämpft.

 

 



Biologische Maßnahmen

Auch mit biologischen Maßnahmen lässt sich die Vermehrung von Schadorganismen in Kulturpflanzenbeständen bekämpfen. Dazu testen wir auf unseren Feldern Methoden der modernen Landwirtschaft, die auf das Zusammenspiel von Natur und Technik bauen. Ein Beispiel ist die Bekämpfung des Maiszünzlers. Der Parasit bohrt sich zunächst in die Stängel der Maispflanzen und frisst sich anschließend durch die Maispflanze. Hier setzten wir auf Hilfe aus der Luft. Mit GPS-gesteuerten Drohnen werden die natürlichen Feinde des Schadschmetterlings, die Schlupfwespen über dem Feld abgeworfen. Nach dem Abwurf übernimmt die Natur die Regie. Die Schlupfwespen suchen gezielt nach den Eiern des Maiszünzlers und zerstören diese. Die biologische Bekämpfung integriert sich somit perfekt in unser Ökosystem.



Züchterische Maßnahmen

In Zusammenarbeit mit dem Erzeugerring Unterfranken Würzburg und dem Amt für Landwirtschaft führen wir jährlich einen Landbautag durch. Hier werden auf einem Feld für jede angebaute Kultur (Wintergerste, Weizen, Raps, Triticale, Roggen, Sommergerste) unterschiedliche Sorten ausgesät. Ziel dieser Veranstaltung ist es, die unter Praxisbedingungen geeignetste Sorte für unseren Standort und unsere Fruchtfolge zu finden. Die beste Sorte zeichnet sich nicht nur durch einen hohen Ertrag aus, sondern auch durch ihre Qualitiätseigenschaften und ihre Resistenz gegen, die bei uns gängigen Krankheiten. Dadurch können Pflanzenschutzmaßnahmen eingespart werden.

 

 



Chemische Maßnahmen

Der Integrierte Pflanzenbau setzt Kenntnisse der Lebensweise, Vermehrung und Ausbreitung der Schadorganismen und Nützlinge voraus und welche Auswirkungen chemische Pflanzenschutzmittel auf Schadorganismen und Nützlinge haben. Grundvoraussetzung für eine chemische Maßnahme ist die wirtschaftliche Schadschwelle, d.h. Pflanzenschutzmittel kommen erst dann zum Einsatz, wenn der zu erwartende Schaden die Bekämpfungskosten übersteigt. Durch die konsequente Anwendung des integrierten Pflanzenbaus und des Schadschwellenprinzips konnten wir letztlich den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmaßnahmen auf das notwendige Maß reduzieren.