Das Schadschwellenprinzip


An dieser Stelle möchten wir das Schadschwellenprinzip vorstellen. Damit lässt sich unser Prinzip "So viel wie nötig, so wenig wie möglich" am besten erläutern. Die Schadschwelle gibt die Befallsstärke an, die aus ökonomischer Sicht gerade noch geduldet werden kann. Bei unseren Entscheidungen spielen ökologische Aspekte wie die unerwünschten Folgen bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln immer eine wichtige Rolle. Mithilfe der Schadschwellen und der damit einhergehenden Befallsermittlung lassen sich anschließend die entsprechenden Abwehrmaßnahmen treffen. Damit können wir letztlich eine situationsbezogene Dosierung von Pflanzenschutzmitteln vornehmen.



Beispiel Getreidepflanzen

Das Schadschwellenprinzip lässt sich gut anhand der Abbildung für die Schadschwellen im Getreide (siehe oben) erklären. Im Beispiel sind zum einen die Ungräser Windhalm und der Ackerfuchsschwanz dargestellt. In der Grafik sind vier Pflanzen des Ackerfuchsschwanzes und drei Windhalme abgebildet. Die Anzahl der beiden Ungräser befindet sich dabei unter der Schadschwelle, daher können diese geduldet werden. Auf der anderen Seite befindet sich aber auch eine Pflanze des Klettenknabkrauts im Beispiel. Hier liegt die Schadschwelle deutlich geringer. Bereits ab 0,5 Pflanzen pro Quadratmeter sollten hier Maßnahmen ergriffen werden.

 



Beispiel Zuckerrüben

Auf unseren Zuckerrübenfeldern wachsen gelegentlich die sogenannten Schosser. Die Samenträger der Zuckerrüben sind beim landwirtschaftlichen Anbau nicht erwünscht. Pro Hektar wachsen bei uns ungefähr 10 – 50 Schosser. An dieser Stelle verzichten wir auf den Einsatz einer chemischen Pflanzenschutzmaßnahme, da die Schadschwelle deutlich höher liegt. Daher heißt es – zur Hacke greifen und den Schosser von Hand entfernen. Ein integriertes Pflanzenschutzkonzept bedeutet also auch mal selbst Hand anlegen.



Schadschwellen in der Praxis


Um alle Vorteile des Schadschwellenprinzips zu nutzen, sind regelmäßige Untersuchungen auf dem Acker unabdingbar. Auf den Fotos sieht man eine Gelbschale in unserem Rapsbestand. Diese haben wir bereits in den ersten Frühlingstagen auf dem Feld aufgestellt. Mithilfe der Schalen, können wir die Population von Pflanzenschädlingen im Raps abschätzen. Beispielsweise sammeln sich in den Schalen tierische Schädlinge wie der Rapsstängelrüssler oder der Rapsglanzkäfer. Hier sollten innerhalb von drei Tagen nicht mehr als 10 Käfer in der Schale gefunden werden.